AUSSTELLUNG VON JÁNOS KUJBUS IN DER GUTgallery
Wir sind verloren. Alle.
Verloren in unseren Beziehungen, im ständigen Informationsstrom, in den dunklen und weniger dunklen Tiefen des Internets, in den von der KI vor uns ausgebreiteten, von Menschen erzeugten Lügen. Es ist, als stünde jeder Mensch auf einer eigenen Insel – einer, die mit keiner anderen Insel verbunden ist.
JÁNOS KUJBUS malt Kinoszenen. Szenen, in denen der Film für einen einzigen Augenblick stillsteht.
Davor gibt es eine Geschichte – und danach auch. Doch in diesem einen Moment ist alles enthalten: alles Vorhergehende und alles, was danach kommt. Man spürt das Geschehen, die Angst der Menschen, ihre Einsamkeit im Raum, die Verzweiflung, den Zwang zur Verbindung – der jedoch ins Leere führt.
Wie in einem Periodensystem, in dem die Gesetze der chemischen Bindung nicht gelten.
Kujbus’ Welt ist unsere Welt.
Er nimmt als stiller Beobachter daran teil. Er lenkt unsere Aufmerksamkeit nicht in eine bestimmte Richtung – und doch fliegt der Blick ruhelos von einer Figur zur anderen, als suchte er unbewusst nach einer Lösung, nach etwas, das ihre Lage verbessern könnte. Etwas, das die Situation, in der sie erstarrt sind, lebendiger, wirklicher machen würde. Doch es gibt keine Erlösung.
Kujbus zieht den Gefühlen mit solch grausamer Präzision Grenzen, dass es weh tut, hinzusehen – während unsere Augen gierig die lebendigen, lebensbejahenden Farben aufsaugen, die toten Perspektiven, die den Raum zerlegen.
In jedem seiner Bilder formuliert er präzise. Punktgenau. Jeder Pinselstrich ist ein Ausrufezeichen – etwas, das man fühlen sollte. Denn womit könnte ein Maler die Welt sonst besser machen, als indem er uns einen Spiegel vorhält und den Weg zeigt? Man müsste ihn nur gehen.
Er ist ein bescheidener Mensch – dabei können nur wenige von sich behaupten, dass ihre Werke in zahlreichen bedeutenden Kunstgalerien der Welt vertreten sind. Mehr noch: Seine Gemälde – gemeinsam mit denen einiger ausgewählter Künstler*innen – wurden sogar zum Mond gebracht, als kleiner Vorgeschmack auf das Beste, was die zeitgenössische Kunst der Erde zu bieten hat. Eines dieser Bilder ist auch in der GUTgallery zu sehen.